Sport

Berlin ist die Hauptstadt des Sports. Das ehrenamtliche Engagement, insbesondere in den Vereinen, ist ein Grundpfeiler des sozialen Zusammenhalts der Stadt. Ziel ist es, das gemeinschaftliche Sporttreiben für alle zu unterstützen: Breitensport, sowohl im Verein als auch individuell organisiert, im Gesundheits-, Behinderten-, Freizeit-, Schul-, Hochschul- und Leistungssport. Teilhabe, Inklusion und Integration werden wir gewährleisten. Mit den Special Olympics 2023 setzen wir einen Schwerpunkt auf Inklusion im Breiten- und Leistungssport. Mit Engagement und Verantwortungsbewusstsein hat sich der Berliner Sport der Corona-Pandemie gestellt, bei der Bewältigung der Folgen unterstützen wir weiter. Wir unterstützen den Sport auch dabei, seine ökologische Verantwortung wahrzunehmen und stärken Nachhaltigkeit als ein Grundprinzip. Die Belange des Sports vertreten wir ressortübergreifend.

Der förderungswürdige Sport mit seinen Vereinen und Verbänden leistet mit selbstorganisierter und vorwiegend ehrenamtlich getragener Arbeit einen großen gesellschaftlichen Beitrag. Die Koalition achtet und respektiert die Autonomie des organisierten Sports. Die mit dem Landessportbund Berlin geschlossene Fördervereinbarung wird die Koalition fortführen, finanziell fortschreiben und in den Ansprüchen an ökologische Nachhaltigkeit, gesellschaftlichen Zusammenhalt, Gleichstellung, Integration, Inklusion und Digitalisierung weiterentwickeln. Wir unterstützen den Sport, auch in seinen Strukturen die gesellschaftliche Vielfalt abzubilden und mehr Frauen, jüngere Menschen, und Menschen mit Behinderungen und Migrationsbiografien einzubinden.Wir weiten das Förderprogramm zur hauptamtlichen Unterstützung auf mittelgroße Vereine und Zusammenschlüsse aus. Wir streben an, Beratung zur Akquise von Fördermitteln und zur sozioökologischen Nachhaltigkeit auszubauen. Wir weiten die hauptamtlichen Stellen für die Bezirkssportbünde auf eine Vollzeitstelle pro Bezirk aus.

Wir wollen eine unabhängige Anlaufstelle für physische, psychische und sexualisierte Gewalterfahrungen und Diskriminierung im Sport einrichten.

Für qualifizierte Bewegungsförderung sind ehren- und hauptamtliche Übungsleiter*innen und Trainer*innen entscheidend. Wir wollen sie in ihrer Arbeit unterstützen und die Rahmenbedingungen weiter verbessern.  Transparente und digitale Vergabe und Auflistung von Sportstätten setzen wir zügig um. Um die dynamische Entwicklung des E-Sports zu begleiten, setzen wir den „Runden Tisch E-Sport“ fort.

Das Teilhabeprogramm führen wir fort, auch um mehr Zugang für Frauen, Mädchen, LSBTIQ*-Personen und geflüchtete Menschen zu schaffen.

Für die Koalition hat der Sport von Kindern und Jugendlichen große Bedeutung für gesundes Aufwachsen, Motorik, Teamgeist, Fairness und Respekt. Dafür ist Schulsport eine wichtige Grundlage, die wir stärken wollen. Wir werden die Programme zur Kooperation von Schulen und Kitas mit Sportvereinen, wie “Schule und Verein”, auch künftig fördern und weiterentwickeln. Die finanziellen Rahmenbedingungen werden wir schrittweise angleichen, verbessern und neue Kooperationen unterstützen. Das Programm „Berlin hat Talent“ wird auf die ganze Stadt ausgeweitet. Wir begrüßen die Bemühungen des Sports, den Kinderschutz zu stärken. Die Stärkung des Kinderschutzsiegels und weitere verpflichtende Fortbildungen sind dafür wichtige Maßnahmen.

Kein Kind soll die Schule ohne Schwimmbefähigung verlassen. Wir fördern die Schwimmausbildung in den Schulen auch künftig durch Kooperationen mit dem Schwimmsport. Intensivschwimmkurse in den Ferien fördern wir weiter. Sie sollen für Schüler*innen aller Altersklassen angeboten werden und kostenlos sein. Wir werden die Schulschwimmzentren in allen Bezirken ausbauen und langfristig sichern.

Wir wollen Neubau und Sanierungen der Sportanlagen vorantreiben, nach hohen ökologischen Standards und mit umfassender Beteiligung durchführen und dafür verstärkt Bundesmittel akquirieren. Das Sport­stätten­sanierungs­programm wird verstetigt. Wir verfolgen das Ziel, die Berliner Sportanlagen und Bäder sukzessive inklusiv, barrierefrei und multifunktional zu entwickeln. Die Typensporthallen werden überarbeitet. Die Einrichtung von mindestens zwei inklusiven Sporthallen pro Bezirk treiben wir voran. Gleichzeitig prüfen wir Ausbaumöglichkeiten (zum Beispiel Dachflächen) und bessere Auslastungen bestehender Sportanlagen. Wir streben an, dass für jede aktiv genutzte Sportanlage, die aufgegeben werden soll, adäquater Ersatz zu schaffen ist. Die durch das Sportfördergesetz garantierte unentgeltliche Nutzung der Sportanlagen bleibt erhalten. Nutzungsmöglichkeiten für den nicht-organisierten Sport wollen wir erweitern und bekannter machen.

Wir werden die bezirklichen Sport­entwicklungs­pläne nutzen und daraus eine strategische Gesamtplanung für Berlin entwickeln. Dabei werden wir die einzelnen großen Investitions­maßnahmen der Sport- und Bäderlandschaft in die Priorisierung bedeutender Hochbauvorhaben einordnen.

Die zentral verwalteten Sportanlagen entwickeln wir sukzessive weiter. Im Olympiapark einschließlich des Olympiastadions und im Sportforum Hohenschönhausen werden wir Konzepte zu Klimaschutz, Nutzung, Erweiterung und Sanierung schrittweise umsetzen und die Anlagen stärker für die Öffentlichkeit nutzbar machen.

Wir wollen den Jahn-Sportpark, auf Grundlage der ermittelten sportfachlichen und inklusiven Bedarfe, zum Inklusionssportpark entwickeln. Ein Sportpark für Alle gewährleistet dabei die allgemeine, inklusive und integrative Nutzung. Wir werden die Planungsprozesse unter breiter Beteiligung der heutigen und zukünftigen Nutzer*innen und der Anwohner*innen zu einem breit akzeptierten Ergebnis führen. Der erneuerte Sportpark soll vorbildlich alle Anforderungen an eine inklusive, klimaneutrale und ökologisch nachhaltige Sportstätte erfüllen.

Im öffentlichen Raum schaffen wir mehr Bewegungsräume. Das Programm „Sport im Park“ werden wir verstetigen. Im Zuge der Nachnutzung des Flughafens Tegel wollen wir einen Sport- und Bewegungspark und weitere Sporträume in das Gesamtgelände TXL integrieren.

Wir bauen die Zugangs­hürden zur Nutzung des Vereins­investitions­programms ab und erhöhen so die Wirksamkeit.

Moderne und vielfältige Sportstätten in der ganzen Stadt, wie zum Beispiel am Mellowpark, am Europasportpark und für Wassersport, sind eine wichtige Grundlage für den organisierten Sport, Stützpunkte und Wettkampfstätten für neue olympische, paralympische und urbane Sportarten zu entwickeln. Die Koalition prüft die bessere Koordination der Vergabe der bezirklichen Eisflächen.

Die Berliner Bäderbetriebe werden sich auf der Grundlage des Bädervertrages im Sinne der Daseinsvorsorge und zur Erfüllung ihrer Aufgaben strukturell, personell und finanziell neu aufstellen. Die Vorhabenplanung zur Sicherung vorhandener Bäderstandorte wollen wir eng begleiten, langfristig ausrichten und finanzieren. Ziel ist es, dass Wasserfläche bedarfsgerecht zur Verfügung steht und kein Bad mehr dauerhaft geschlossen werden muss. Die Koalition stellt weiterhin eine sozial gerechte Tarifsatzung sicher und unterstützt auch künftig den Super-Ferien-Pass, der Kindern freien Eintritt in die Bäder ermöglicht.

Unter Berücksichtigung der Priorisierung großer Hochbaumaßnahmen und zur Verbesserung der Bäderversorgung wollen wir den Bau der Multifunktionsbäder in Pankow und Mariendorf sowie einer Schwimmhalle in Spandau und eines Kombibades in Marzahn-Hellersdorf weiterverfolgen. Den Ersatzneubau an der Holzmarktstraße wollen wir absichern. Kooperationen landeseigener Unternehmen prüfen wir auch für weitere Standorte. Zur Überbrückung von Versorgungslücken, insbesondere für den Kita-, Schul- und Vereinssport, prüfen wir standortkonkret die Errichtung weiterer temporärer Bäder, wie am Prinzenbad, bzw. eine Überdachung von Sommerbädern wie an der Seestraße.

Berlin gehört zu den weltweit führenden Sportmetropolen. Deshalb entwickeln wir das Konzept Sportmetropole 2024 weiter und bewerben uns weiterhin um die Austragung von großen nationalen und internationalen Sportveranstaltungen – insbesondere auch im Parasport. Die Special Olympics 2023 in Berlin nutzen wir, um dem inklusiven Sport unter Beteiligung der Verbände in unserer Stadt einen nachhaltigen Entwicklungsschub zu geben, gemeinsam Strukturen zu etablieren und noch mehr Berliner*innen mit und ohne Beeinträchtigungen für das gemeinsame Sporttreiben zu begeistern.

Sportgroßveranstaltungen werden wir zukünftig klimaneutral, ökonomisch und sozial nachhaltig umsetzen. Wenn zukünftig das Internationale Olympische Komitee (IOC) seine Vergabe-Richtlinien grundlegend reformiert und wenn der Deutsche Olympische Sportbund sowie die Bundesregierung zur Entscheidung kommen, dass sich Deutschland mit einem nachhaltigen Konzept ohne Gigantismus um die Durchführung von olympischen und paralympischen Spielen bewerben soll und insofern der Bund die notwendigen Infrastrukturinvestitionen finanziert, stehen wir dem offen gegenüber.

Neben Großereignissen und vielen Bundesligisten quer durch alle Sportarten sind Profisportvereine Aushängeschilder für die Sportmetropole Berlin. Die Zusammenarbeit mit ihnen in unterschiedlichen Programmen setzen wir fort. Vorbilder aus dem Leistungssport sind wichtig, um vor allem Kinder und Jugendliche für Sport zu begeistern. Deshalb unterstützen wir unsere Leistungssportler*innen und den Nachwuchs im System aus sportbetonten Schulen, Eliteschulen des Sports und ihren Internaten, Landes- und Bundesstützpunkten sowie dem Olympiastützpunkt besonders. Dabei ist für uns wichtig, duale Karrieren zu ermöglichen und auszubauen: auch in der Verwaltung und in landeseigenen Betrieben. An den Eliteschulen des Sports fördern wir den Erwerb von Übungsleiter*innen-Lizenzen. Die Profilquote Sport hat sich im Grundsatz bewährt, in einzelnen Bereichen steuern wir aber nach und passen sie an die Bedingungen des Bachelor- und Master-Systems an, um noch mehr Sportler*innen das Studium in Berlin zu ermöglichen. Um Nachwuchsmangel bei den Trainer*innen der Landesleistungszentren zu begegnen, wollen wir attraktive Arbeitsbedingungen ermöglichen, Diversität fördern und ihre Vergütung schrittweise finanziell an das Lehramt angleichen, wenn sie dafür die Voraussetzungen erfüllen.