SPD Berlin / Dirk Bleicker

Die SPD Berlin trauert um Ingrid Stahmer

Am Sonntag, 30. August 2020, starb Ingrid Stahmer im Alter von 77 Jahren. Ingrid Stahmer war lang­jährige Bezirks­stadt­rätin, Senatorin, Bürger­meisterin von Berlin und Mitglied im Ab­ge­ord­ne­ten­haus.

Die SPD Berlin trauert um Ingrid Stahmer – eine Politikerin mit Verstand und Herz. Ingrid Stahmer trat 1964 in die Berliner SPD ein. 1978 wurde sie zur Abteilungs­vorsitzenden in Charlottenburg gewählt. Sie gehörte dem Kreis­vorstand an und war Landes­partei­tags­delegierte.

1981 wurde sie zur Stadträtin für Sozialwesen und stell­ver­tre­ten­den Bezirks­bürger­meisterin gewählt. 1985 und 1989 nominierte die Charlotten­burger SPD sie als Spitzen­kandidatin für die Wahlen zur BVV. Zwischen 1985 und 1989 war sie zugleich stell­ver­tre­ten­de SPD-Landes­vor­sitzende.

Von 1989 bis 1991 gehörte sie als Bürger­meisterin und Senatorin für Gesundheit und Soziales dem Senat von Walter Momper an. Nach der Bildung der Großen Koalition 1991 gab sie das Gesund­heits­ressort ab, blieb aber Senatorin für Soziales. Im November 1994 über­nahm sie zu­sätz­lich das Jugend­ressort.

1995 wählten sie die Berliner SPD-Mitglieder in einer Urwahl zur Spitzen­kan­di­da­tin für die Ab­ge­ord­ne­ten­haus­wahlen. 1995 bis 1999 hatte sie das Amt der Senatorin für Schule, Jugend und Sport inne. 1999 schied sie aus dem Senat aus und zog sich auch aus der ersten Reihe des SPD-Landes­verbands zurück.

Mit Ingrid Stahmer verlieren wir eine große Sozial­demokratin, die die Stadt in den 80er und insbesondere 90er Jahren an entscheidenden Stellen stark prägte. Sie war eine Politikerin mit Verstand und Herz, ehrlich und glaubwürdig. Mit Offenheit und Dialog­fähig­keit überzeugte sie fachlich-politisch als Stadträtin, Senatorin und Bürgermeisterin. Ihr politischer Stil, in dem Team­arbeit und Konflikt­ausgleich groß­ge­schrieben wurden, imponierte auch außerhalb der Partei.

Michael Müller, SPD-Landesvorsitzender