Berliner Stimme 2|2020: Laut und sichtbar auf der Straße

Schon seit 150 Jahren kämpfen Frauen auf der ganzen Welt für Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit. Dass dabei Ideen in der Frauen- und Gleichstellungspolitik auch mal ganz schnell konkrete Formen annehmen können, hat Iris Spranger vergangenes Jahr unter Beweis gestellt.

Ihre Idee, den Internationalen Frauentag zum gesetzlichen Feiertag in Berlin zu machen, bekam große Unterstützung – und wurde innerhalb kürzester Zeit in ein Gesetz gegossen. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir das so schnell hinbekommen“, sagt die Initiatorin des Gesetzes, selbst überrascht von der Dynamik des Prozesses.

24. Januar 2019: Der 8. März wird in Berlin gesetzlicher Feiertag

Mit „wir“ meint die SPD-Politikerin die Initiative einiger Berliner Sozialdemokratinnen. Außerdem startete sie gleich zu Beginn eine Online-Petition und sammelte Unterschriften: Die Resonanz war groß. Schließlich stimmte das Abgeordnetenhaus am 24. Januar 2019 dafür, den 8. März als Internationalen Frauentag zum neuen gesetzlichen Feiertag in Berlin zu machen.

Iris SprangerSPD-Fraktion AGH
Iris Spranger, stellvertretende Landesvorsitzende SPD Berlin

„Ich bin überglücklich“, sagte Iris Spranger im Anschluss an die Abstimmung. Ganz zum Schluss bedankte sie sich bei den Unterstützerinnen und Unterstützern, die ihre Petition unterschrieben hatten: „Sie haben der Idee den entscheidenden Rückenwind gegeben.“

„Wir können auf der Straße laut und sichtbar für die vollständige Gleichberechtigung auftreten.“

Die Durchsetzung des neuen gesetzlichen Feiertages hat überdies zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Damit holt Berlin nicht nur im bundesweiten Vergleich in Bezug auf die Anzahl der Feiertage auf, sondern gleichzeitig werden die Berlinerinnen durch diesen Feiertag besonders geehrt.

Doch der Kampf für Frauenrechte ist laut Iris Spranger mit dem neuen Feiertag noch lange nicht vorbei: „Wir können auf der Straße laut und sichtbar für die vollständige Gleichberechtigung auftreten.“

Autor:in

Sebastian Thomas

Redakteur der BERLINER STIMME und des vorwärtsBERLIN