Titelbild BS 03/2020Adobe Stock

Berliner Stimme 3|2020: Berlin ent­schleunigt: Mobilität in Zeiten von Corona

Wenn der Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor mitten im Herzen von Berlin fast menschenleer ist, stimmt etwas nicht. Das öffentliche Leben in der Hauptstadt ist nahezu zum Erliegen gekommen: Das Coronavirus hat alles verändert – auch den Berliner Verkehr, der Thema der aktuellen Ausgabe der BERLINER STIMME ist.

Doch auch hier ist das Virus allgegenwärtig: So appelliert zu Beginn Michael Müller an die Solidarität und den Zusammenhalt der Berlinerinnen und Berliner. Dabei erinnert er an vergangene schwere Zeiten in der Geschichte Berlins. Gerade in diesen Momenten hat sich stets „gezeigt, wie stark der Geist der Menschlichkeit ist“. Berlin bleibt für ihn die Stadt der Freiheit, auch wenn in der Krise die physische Mobilität eingeschränkt werden muss.

Wer in diesen Tagen dennoch die öffentlichen Verkehrsmittel benutzt, in ein Taxi steigt oder Fahrrad fährt spürt ein Unbehagen, denn: Das Virus fährt mit. So lautet die Überschrift des folgenden Artikels. Er bietet einen kleinen Überblick, wie sich die Mobilität in Berlin in Zeiten von Corona buchstäblich entschleunigt hat.

Wie sich die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel unter ganz anderen Vorzeichen ändern könnte, zeigt der Text von Daniel Buchholz. Er plädiert für ein 365-Euro-Ticket. Seit August vergangenen Jahres ist diese Fahrkarte für Auszubildende in Berlin-Brandenburg bereits Wirklichkeit. Damit irgendwann alle Berlinerinnen und Berliner sinnbildlich einen Euro am Tag für ein sauberes und mobiles Berlin zahlen, sind verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung im Gespräch. Welche das genau sind, erklärt der umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion in seinem Artikel.

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln geht es direkt weiter, genauer gesagt mit deren Ausbau. Im Mittelpunkt hierbei: die U-Bahn. Tino Schopf erläutert in einem Interview, wie der Umstieg von der Straße auf die Schiene gelingen kann. Außerdem wirft er in einem weiteren Beitrag einen Blick in die Zukunft. Dabei gibt er eine Prognose ab, wie sich der ÖPNV in Berlin nach der Coronakrise entwickeln kann.

Leszek Nadolski und Carsten Reichert sitzen beide im Vorstand der Berliner Taxi-Innung. Sie sind sich sicher: Die fortschreitende Digitalisierung des Gewerbes bringt viele Vorteile. So werden unter anderem Fahrgäste schnell und umweltfreundlich bedient. Doch es entstehen auch neue Herausforderungen. Uber und andere Dienstleistungsunternehmen drängen auf den Markt. Die Folge: prekäre Beschäftigung. Welche ganz grundlegende Forderung beide Taxifahrer haben, erzählen sie in ihrem Artikel.

Fahrzeuge, die komplett ohne Fahrerinnen, ohne Fahrer und ohne Lenkrad auskommen, sind in Berlin schon längst keine Zukunftsmusik mehr. Die Hauptstadt gilt Unternehmerinnen und Unternehmern als die Innovationsmetropole schlechthin. Dabei sind die Orte, an denen jetzt schon an der Mobilität von morgen geforscht wird, über ganz Berlin verstreut. An einigen davon hat sich die BERLINER STIMME einmal umgehört. Dabei ist eins klar geworden: „Wer will, kann Berlin gerade auf dem Weg in die Zukunft beobachten.“

Keine Toten und keine Schwerverletzten mehr im Straßenverkehr, kurz: „Vision Zero“. Für Heiner Sothmann von der Deutschen Verkehrswacht ist dieses Ideal mehr eine Strategie: Gerade Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer sollten besonders geschützt werden. Das hat Berlins Innensenator Andreas Geisel vor und hat eine zentrale Forderung an alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer.

Was ist wohl das älteste Verkehrsmittel, das die Menschheit kennt? Antwort: Die Füße – sie verbreiten keinen Lärm, stoßen keine Schadstoffe aus. Und doch werden laut Roland Stimpel Fußgängerinnen und Fußgänger zunehmend an den Rand gedrängt. Gleichwohl erfährt der Fußverkehr eine ganze neue Würdigung.

Damit mehr Menschen in der Stadt vom Auto auf die öffentlichen Verkehrsmittel wechseln, muss laut Anne Klein-Hitpaß der ÖPNV insgesamt attraktiver werden. Wie das gelingen kann und welche Alternativen darüber hinaus existieren, erklärt sie im Interview.

Zuletzt gibt es in jeder Ausgabe bekanntlich immer einen Kulturtipp. Doch auch das kulturelle Leben ist vom Coronavirus betroffen: leere Konzertsäle und geschlossene Clubs. In Krisenzeiten muss der Kulturbetrieb umdenken und das tut er auch: mit Angeboten im Internet. Einen Überblick über die kulturelle Vielfalt im digitalen Raum gibt Felix Bethmann.

Zum Schluss sei gesagt: Es gibt ein Leben nach der Corona-Krise. Wenn das Virus besiegt ist, werden wir wieder in unserem Berlin leben!

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