Walter Momper bei einem Interview zu 30 Jahre Mauerfall.SPD Berlin

Walter Momper: Mit 75 Jahren steht er nicht still

Der Mann mit dem berühmten roten Schal wird 75 Jahre alt: Walter Momper. Zu seinem Ehrentag hat der frühere Regierende Bürgermeister von Berlin nur einen einzigen Wunsch: „Ich möchte weiterhin gesund bleiben, es soll mir gut gehen.“

Amtszeit in politisch turbulenten Zeiten

Angesprochen auf seine Vergangenheit und welcher Moment darin der Schönste war, erinnert er sich an seine Zeit als Stadtoberhaupt. Seine Amtszeit fiel in politisch turbulente Zeiten: Der Ostblock zerfiel, in den Staaten der Sowjetunion begehrten die Menschen auf und der Eiserne Vorhang bekam zunehmend Risse.

Gespräch der Generationen: Walter Momper (M.) spricht zusammen mit den SPD-Mitgliedern Nicolai Rehberg (l.) und Svenja Marie Linnemann, beide Jahrgang 1989, über 30 Jahre Mauerfall.SPD Berlin
Gespräch der Generationen: Walter Momper (M.) spricht zusammen mit den SPD-Mitgliedern Nicolai Rehberg (l.) und Svenja Marie Linnemann, beide Jahrgang 1989, über 30 Jahre Mauerfall.

Währenddessen versuchten immer mehr DDR-Bürgerinnen und -Bürger über Ungarn und Tschechien in den Westen zu gelangen. Genau in dieser brisanten Zeit erlebt Walter Momper seinen schönsten Moment: In der Nacht des 9. Novembers 1989 fällt die Berliner Mauer. „Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich am Grenzübergang in der Invalidenstraße“, erzählt er.

Ich habe viel zu tun.

„Es war einfach ein toller und schöner Moment, als die Mauer endlich offen war, und die Menschen feierten und ungehindert von Ost nach West, von West nach Ost gehen konnten.“ In seine Zeit als Regierender Bürgermeister fällt aber auch ein Augenblick, der ihn am meisten enttäuscht hat: das schlechte Abschneiden der SPD bei den Abgeordnetenhauswahlen 1990.

„Das war bitter“, sagt er und fügt hinzu: „Da gibt man zuallererst anderen die Schuld, doch letztlich ist es eine Entscheidung der Wählerinnen und Wähler gewesen.“ Ob er denn im Rückblick auf sein bisheriges Leben auch etwas bereue? „Da fällt mir im Detail nichts ein. Sicher gibt es ein oder zwei Dinge.“

Mit Blick auf die Zukunft steht Walter Momper nicht still: „Ich habe viel zu tun.“ Genau dafür sei er auch dankbar. In seiner Freizeit lese er sehr viel, manchmal auch zwei Bücher parallel. „Langeweile kommt definitiv nicht auf“, sagt er und lacht. Die Berliner SPD wünscht Walter Momper alles erdenklich Gute zum 75. Geburtstag und vor allem ganz viel Gesundheit.

Autor:in

Sebastian Thomas

Redakteur der BERLINER STIMME und des vorwärtsBERLIN