30 Jahre wiedervereinigte SPD Berlin: Rundes Jubiläum am 15. September 2020

Iris Spranger, stellvertretende SPD-Landesvorsitzende und Kreisvorsitzende in Marzahn-Hellersdorf: „Erfahrene Sozialdemokraten haben uns damals in unserer Aufbauarbeit sofort mit vollem Engagement unterstützt. So entstanden vom ersten Tag an intensive Beziehungen des gegenseitigen Austauschs und der Unterstützung unter den Ost-West-Abteilungen, die bis heute – auch wenn sich inzwischen vieles vermischt hat – andauern. Ich bin sehr stolz auf die Vereinigung „von Gleich zu Gleich“ und darauf, wie viel die eine SPD Berlin in diesen drei Jahrzehnten zum Zusammenwachsen der Menschen und zum Aufbau eines geeinten Berlins geleistet hat. Wir sind die Partei für ganz Berlin.“

Walter Momper, der beim Parteitag am 15. September 1990 mit überzeugender Mehrheit zum Landesvorsitzenden der wiedervereinigten SPD Berlin gewählt wurde, ergänzt: „Ich kann mich sehr gut daran erinnern, wie ich den Mut und die Bereitschaft zum Mittun in der Politik bei unseren neuen ostdeutschen Genossinnen und Genossen bewundert habe. Sie hatten keine Erfahrung im politischen Geschäft, schon gar nicht unter demokratischen Bedingungen. Trotzdem waren sie bereit, Verantwortung zu übernehmen. Ich glaube, ohne das aktive Mittun der vielen bewussten Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten aus der damaligen DDR wären wir nicht so gut in die neue Zeit und in die neue Gesellschaft hineingetaucht. Ihnen gehört dafür die höchste Anerkennung und das höchste Lob.“

Mit der Gründung der SDP im Oktober 1989 begann die Sozialdemokratie auch im Ostteil Berlins von neuem ihre Arbeit als organisierte politische Kraft. Rund elf Monate später beschlossen der SPD-Bezirksverband (Ost) und der West-Berliner Landesverband am 14. September 1990 auf getrennten Parteitagen im Palais am Funkturm die Vereinigung. Einen Tag später fand der Vereinigungsparteitag statt.