Bei Inklusion noch viel Luft nach oben

In Berlin leben rund 600.000 Menschen mit Behinderungen. Die SPD Berlin fordert, ihre Inklusion weiter voranzubringen.

„Gerade während der Corona-Pandemie ist es wichtig, am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung ein Signal auszusenden und zu zeigen, dass alle Menschen gleichberichtigt sind, ob sie nun eine Behinderung haben oder nicht. Nur gemeinsam können wir diese Gesellschaft gestalten und das ist auch richtig so“, betont Rainer-Michael Lehmann, Landesvorsitzender der AG Selbst Aktiv in der SPD Berlin.

Inklusion von Anfang an bedeute, bereits in der Kita ungehindert teilhaben zu können. „Hier hat Berlin beispielsweise schon sehr viel getan“, sagt Lehmann. Vieles andere müsse aber noch verbessert werden, wie z. B. die ausreichende Bereitstellung von barrierefreiem Wohnraum, die Durchsetzung der Barrierefreiheit in allen Bereichen und damit verbunden die Novellierung der Bauordnung, die aus Sicht der SPD-AG nach wie vor unzulänglich ist.

Auf Bundesebene ist es in den jetzigen Pandemie-Zeiten wichtig, Hilfsangebote zur Bewältigung der täglichen Probleme niedrigschwellig und barrierefrei zugänglich zu machen – vor allem auch für Menschen mit Hör- oder Sehbehinderungen oder mit Lernschwierigkeiten.

Der Berliner Landesvorsitzende der AG Selbst Aktiv fordert: „Inklusionsmaßnahmen müssen vor allem nachhaltig erfolgen. Sämtliche Entscheidungen sollten auch über die Corona-Krise hinaus die Diversität der Gesellschaft berücksichtigen und die gleichberechtigte Teilhabe insbesondere auch von Menschen mit Behinderungen garantieren. Dafür ist es wichtig, die Interessenvertretungen von Menschen mit Behinderungen am Diskurs stärker als bisher zu beteiligen.“

Deshalb sei der 5. Mai eines jeden Jahres so wichtig, um immer wieder über das Erreichte, aber auch über das noch nicht Erreichte zu sprechen und darauf hinzuweisen, betont Lehmann.

Die Berliner SPD engagiert sich für eine inklusive Gesellschaft, in der alle von Anfang an dazu gehören. Menschen mit Behinderungen sollen Zugang zu bestmöglicher Bildung, zu existenzsichernder Erwerbsarbeit und ungehinderter Teilhabe am politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben haben.

Das Ziel des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen ist es, auf die in vielen Bereichen noch immer unzureichende Situation in Deutschland aufmerksam zu machen und sich dafür einsetzen, dass alle Menschen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können. Das diesjährige Motto lautet: Inklusion von Anfang an – los geht’s.