Die SPD Berlin fordert die Bundesregierung dazu auf, umgehend die Aufnahme von Geflüchteten aus den griechischen Lagern einzuleiten. Besonderen Handlungsbedarf sieht der Landesverband bei Kindern und Schwangeren.
Die COVID-19-Pandemie betrifft uns als Menschheit weltweit und über alle Grenzen hinweg. Am stärksten bedroht sind die Geflüchteten auf den griechischen Inseln, die dort in menschenunwürdigen Zuständen leben und mit wenig bis gar keiner medizinischen Versorgung ausgestattet sind. Die katastrophalen Zustände, die bereits vor der Corona-Krise unhaltbar waren, werden nun lebensbedrohlich.
Andreas Geisel, stellvertretender Landesvorsitzender der SPD Berlin, erklärt: „Wir dürfen nicht länger die Augen vor der dramatischen Lage in den Flüchtlingscamps verschließen. Wenn wir Werte wie Mitmenschlichkeit, Solidarität und Hilfsbereitschaft ernst nehmen, dann müssen wir jetzt schnell helfen. Die geplante europäische Lösung scheint – auch aufgrund der aktuellen Corona-Krise – nicht zum Erfolg zu führen. Deutschland muss deshalb seine humanitäre Verantwortung ernst nehmen und alleine handeln. Berlin ist bereit zu helfen. Diese Hilfe muss jetzt auf Bundesebene endlich umgesetzt werden.“
Hakan Demir, Co-Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt in der Berliner SPD, ergänzt: „Auch weiterhin ist eine gesamteuropäische Lösung erstrebenswert. In Zeiten der Not müssen aber jene, die die Möglichkeiten und Fähigkeiten haben, diese Not zu lindern, vorangehen. Deutschland als wirtschaftsstärkstes Mitgliedsland der Europäischen Union steht hier in der Verantwortung, mit Beispiel voranzugehen. Die Regierung hat mit der Rückführung deutscher Touristen aus dem Ausland gezeigt, sofort handeln zu können. Jetzt muss sie auch hier schnell handeln. Es geht schließlich um Menschenleben. Gleichzeitig steht auch fest: Die Geflüchteten von den griechischen Inseln müssen evakuiert werden, sonst droht Lebensgefahr.“