Zum Tode von Ingrid Stahmer erklärt Michael Müller, Landesvorsitzender der SPD Berlin:
„Mit Ingrid Stahmer verlieren wir eine große Sozialdemokratin, die die Stadt in den 80er und insbesondere 90er Jahren an entscheidenden Stellen stark prägte. Sie war eine Politikerin mit Verstand und Herz, ehrlich und glaubwürdig. Mit Offenheit und Dialogfähigkeit überzeugte sie fachlich-politisch als Stadträtin, Senatorin und Bürgermeisterin. Ihr politischer Stil, in dem Teamarbeit und Konfliktausgleich großgeschrieben wurden, imponierte auch außerhalb der Partei.“
Ingrid Stahmer trat 1964 in die Berliner SPD ein. 1978 wurde sie zur Abteilungsvorsitzenden in Charlottenburg gewählt. Sie gehörte dem Kreisvorstand an und war Landesparteitagsdelegierte. 1981 wurde sie zur Stadträtin für Sozialwesen und stellvertretenden Bezirksbürgermeisterin gewählt. 1985 und 1989 nominierte die Charlottenburger SPD sie als Spitzenkandidatin für die Wahlen zur BVV. Zwischen 1985 und 1989 war sie zugleich stellvertretende SPD-Landesvorsitzende. Von 1989 bis 1991 gehörte sie als Bürgermeisterin und Senatorin für Gesundheit und Soziales dem Senat von Walter Momper an. Nach der Bildung der Großen Koalition 1991 gab sie das Gesundheitsressort ab, blieb aber Senatorin für Soziales. Im November 1994 übernahm sie zusätzlich das Jugendressort. 1995 wählten sie die Berliner SPD-Mitglieder in einer Urwahl zur Spitzenkandidatin für die Abgeordnetenhauswahlen. 1995 bis 1999 hatte sie das Amt der Senatorin für Schule, Jugend und Sport inne. 1999 schied sie aus dem Senat aus und zog sich auch aus der ersten Reihe des SPD-Landesverbands zurück.