SPD-Sommerfest 2022 im Festsaal KreuzbergKurt Sauer

Sommerfest der Berliner SPD: „Endlich sehen wir uns wieder“

Wiedersehen, ins Gespräch kommen, sich kennenlernen: Zwei Jahre lief das Parteileben der Berliner SPD aufgrund der Corona-Krise nur auf Sparflamme. Am 22. August fand das traditionelle Sommerfest der Berliner SPD statt – und die Menschen kamen.

„Schön, dass ihr alle da seid“, begrüßte die SPD-Landesvorsitzende Franziska Giffey zusammen mit Landeschef Raed Saleh am Montag die Gäste beim Sommerfest der Berliner SPD im Festsaal Kreuzberg. Endlich könne man das Parteileben nach zwei Jahren Corona-Krise wieder aufleben lassen, sagte sie. Rund 870 Teilnehmer:innen waren der Einladung gefolgt. Vieles gebe es an diesem Abend zu besprechen, sagte Franziska Giffey in ihrer Eröffnungsrede.

Berlin läuft in Krisenzeiten zu Höchstform auf

SPD-Landesvorsitzende Franziska Giffey

Dabei erinnerte sie zum einen an die Krisenbewältigung der immer noch nicht durchgestandenen Corona-Pandemie und zum anderen an den momentanen Krieg in der Ukraine. „Berlin hat 300.000 Menschen erstaufgenommen“, erklärte sie. Davon seien 100.000 Ukrainer:innen in der Hauptstadt untergekommen. „Unsere Stadt läuft in Krisenzeiten zu Höchstform auf.“ In der aktuellen Situation müsse man sich nun mit den Auswirkungen des Krieges auseinandersetzen, „damit im Herbst und Winter niemand durchfällt und allen geholfen wird“.

„Das ist die Aufgabe der Berliner SPD“, betonte sie. Man setze sich dafür ein, dass auch von der Bundesebene nochmal zusätzlich Unterstützung komme – gerade für diejenigen, die bis jetzt nicht berücksichtigt wurden: „Wir denken an die älteren Menschen, an die Rentnerinnen und Rentner, an die Menschen, die in den Berliner Betrieben arbeiten und an die Studierenden.“

Dabei warte man nicht nur auf Entscheidungen auf Bundesebene, sondern „wir werden auch in der Hauptstadt darüber sprechen, wie wir die Berlinerinnen und Berliner entlasten können“. Dabei verwies sie auf den am kommenden Freitag stattfindenden Koalitionsausschuss mit Grünen und Linken. Auf diesem wollen sich die Koalitionäre konkret mit möglichen Entlastungen beschäftigen.

Der soziale Frieden muss bewahrt werden

SPD-Landesvorsitzender Raed Saleh

Zuletzt zählte die Berliner SPD über 2.000 Neumitglieder. Sie alle hätten einen bestimmten Grund gehabt in die SPD einzutreten, sagte Raed Saleh, unter anderem sei das „die Vision von einer bezahlbaren Stadt“. In der Realität habe man sich diesem Ideal angenähert und dann zählt er auf: „keine Kitagebühren, keine Kosten für den Hort von der ersten bis zu dritten Klasse, kostenloses Mittagessen sowie ein gebührenfreies ÖPNV-Ticket für Schülerinnen und Schüler“.

Das sei für ihn eine Frage der Teilhabe und diese sei unmittelbar mit der Frage nach Gerechtigkeit verbunden. „Niemand kann mir erzählen, dass es kein Geld im System gibt. Es ist genug da, es ist nur ungerecht verteilt“, sagte er. Solche, die unverschämt viel von der Krise profitieren würden, möchte er zur Kasse bitten. Mit diesem Satz unterstrich er noch einmal die Forderung nach einer Übergewinnsteuer. Davon hänge auch der soziale Frieden in der Gesellschaft ab und diesen gelte es zu bewahren.

Wir sind eine große Familie

Stephanie Weyand, Pankow

Eigens für das Sommerfest hatte die SPD Berlin eine Tombola vorbereitet. Dabei ging der erste Platz – eine Flusskreuzfahrt – an Marian Franke aus der Abteilung 13 in Friedrichshain-Kreuzberg. Der 32-Jährige hatte zuletzt etwas gewonnen als er 13 Jahre alt war, verrät er. Auf die Frage, wie ihm das Fest gefällt, antwortet er: „Die Veranstaltung ist gut organisiert. Ich freue mich, dass ich nach der Sommerpause wieder bekannte Gesichter wiedersehe.“ Endlich treffen sich die Leute wieder. Ähnlich drückte es Dora Oswald aus.

Wie Marian kommt sie aus Friedrichshain-Kreuzberg. „Franziska hat es in ihrer Rede gut auf den Punkt gebracht: Endlich sehen wir uns alle wieder und darüber bin ich sehr glücklich“, sagte die 31-Jährige. Stephanie Weyand aus Pankow ist zum ersten Mal auf dem Sommerfest und ihr gefällt es sehr. Sie finde die Veranstaltung sehr lebendig, die Leute seien gut gelaunt. „Ich bin glücklich hier zu sein, unter Gleichgesinnten, denn eigentlich sind wir eine große Familie“.

Eindrücke vom Sommerfest:

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Autor:in

Sebastian Thomas

Redakteur der BERLINER STIMME und des vorwärtsBERLIN