Die SPD Berlin will das digitale Lernen aktiv unterstützen und den Digitalpakt nachhaltig weiterentwickeln.
„Wir begrüßen, dass die Koalition mit einem Sofortprogramm 500 Millionen Euro für Schüler*innen bereitstellen will, die selbst nicht das Geld haben, um sich für den Unterricht am heimischen Computer zu rüsten. Allerdings sind die Gelder nicht ausreichend für den Erwerb der benötigten Geräte und müssen von den Ländern aufgestockt werden“, bewertet Hakan Demir, Co-Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt in der Berliner SPD, den Beschluss des Koalitionsausschusses auf Bundesebene.
Die technische Ausstattung in den Familien ist von elementarer Bedeutung für erfolgreiches digitales Lernen. Insbesondere in Zeiten von Corona und des Homeschoolings bestimmt sie maßgeblich über den Bildungserfolg. Vor allem Schüler*innen aus sozialbenachteiligten Familien werden aufgrund von fehlender oder unzureichender technischer Ausstattung zusätzlich benachteiligt. Berlin hat bereits reagiert und 9.500 Tablets gekauft, die vom Land bezahlt und den Schüler*innen zur Verfügung gestellt werden.
Dr. Ina Czyborra, stellvertretende SPD-Landesvorsitzende, ergänzt: „Für uns als SPD ist Bildungs- und Teilhabegerechtigkeit entscheidend. Die Corona-Krise darf nicht zur Bildungs-Krise werden. Die durch das Land Berlin angeschafften Geräte reichen nicht, um alle Kinder aus einkommensschwachen Familien auszustatten. Allerdings darf auch das Land Berlin nicht übermäßig durch die Co-Finanzierung weiterer Geräte aufgrund seiner sozialen Struktur belastet werden. Die Endgeräte für Schülerinnen und Schüler sollten daher zentral beschafft und dann kostenlos zur Verfügung gestellt werden.“
Wartung, Betrieb und Support müssen mit dem Ausbau der wachsenden schulischen IT-Infrastruktur personell ausgebaut werden. Dazu braucht es an jeder Schule mindestens eine feste, vollzeitbeschäftigte IT-Stelle und ausreichend Personal in den zuständigen Abteilungen der Bezirksämter. Für eine erfolgreiche Digitalisierung der Schulen spielt neben der Ausstattung an digitaler Hardware der Schulen auch Software-Ausstattung eine entscheidende Rolle. Zudem braucht es für die grundlegende Hardware, Betriebssysteme und Anwendungsbereiche eine landesweite Standardisierung. Damit der Ausbau an technischer Grundausstattung auch im Unterricht zu den gewünschten Bildungserfolgen führt, muss das Lehrpersonal an Schulen geschult werden. Gleichzeitig brauchen die Schulen ein größeres, kostenfreies Angebot an digitalen Lehr- und Lernmaterialien.