Dilek KalayciSenGPG/Nils Bornemann

Schutz vor dem Corona-Virus: Berlin fährt eine konsequente Impfkampagne

Berliner SPD-Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci setzt auf eine konsequente Impfkampagne. Das spiegelte sich Anfang März in den Impfquoten in Berliner Pflegeheimen wieder. Ende des Monats stoppte Berlin das Spritzen mit dem Impfstoff von Astra Zeneca: Die gesundheitlichen Risiken einer Impfung mit dem britisch-schwedischen Vakzin seien nicht vollständig geklärt, heißt es aus der Senatsgesundheitsverwaltung.

Bereits Mitte des Monats setzte Deutschland das Spritzen mit dem Impfstoff von Astra Zeneca aus – der Grund: Bei geimpften Personen traten Gehirnvenen-Thrombosen auf. Nach einer anschließenden Einschätzung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur, wurde das Mittel wieder zugelassen. Ende März beschlossen die Gesundheitsminister*innen der Länder schließlich den britisch-schwedischen Impfstoff nicht mehr an Personen unter 60 Jahre zu verimpfen.

Anschließend wurden die Termin in den Impfzentren Tegel und Tempelhof für diese Personengruppe abgesagt. „Nachdem die Ständige Impfkommission (Stiko) und die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) Impfungen mit Astra Zeneca für Menschen über 60 Jahren empfohlen hat, hat es Berlin Menschen zwischen 60 und 69 Jahren ermöglicht, sich auch ohne Impfeinladung bereits ab Karfreitag mit Astra Zeneca impfen zu lassen“, sagt Moritz Quiske, Sprecher der Senatsgesundheitsverwaltung. Bereits am ersten Tag habe man eine hohe Nachfrage zu verzeichnen.

Anfang März machten in Berlin gleich mehrere gute Nachrichten die Runde: Das Infektionsgeschehen in den Pflegeheimen ist weitgehend eingedämmt, teilte SPD-Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci mit. 90 Prozent der Pflegeheimbewohner*innen und 61 Prozent der Mitarbeiter*innen seien geimpft. Mittlerweile sind die Bewohner*innen von Pflegeheimen fast vollständig geimpft: Nach derzeitigem Stand liege die Impfquote bei rund 97 für Erst- und bei rund 90 Prozent für die Zweitimpfung.

Ein ähnliches Bild zeige sich bei den Mitarbeiter*innen in stationären Pflegeheimen: Dort liege die Impfquote bei etwa 81 für die Erst- und bei ungefähr 53 Prozent für die Zweitimpfung. Auf die Frage, wie diese positive Impfquote zustande kommt, antwortet SPD-Senatorin Dilek Kalayci: „Berlin hat einen konsequenten Schwerpunkt auf das Impfen in den Pflegeheimen gelegt.“ Insgesamt, so die SPD-Gesundheitssenatorin, liegt die Impfquote bei allen Berliner*innen über 80 Jahre derzeit bei rund 66 für die Erst- und bei rund 40 Prozent für die Zweitimpfung. Mehr noch: „Insgesamt hat Berlin bis jetzt – den Umständen entsprechend – eine gute Impfkampagne durchgeführt“, urteilt sie.

„Bisher führen wir – der Situation entsprechend – eine gute Impfkampagne durch.“

Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci

Nun seien Personen über 70 Jahren an der Reihe. Ins Stocken geriet die Berliner Impfkampagne am 15. März: Deutschland setzte das Spritzen des Impfstoffs von Astra Zeneca aus. Grund war eine auffällige Häufung einer speziellen Form von sehr seltenen Hirnvenen-Thrombosen in Verbindung mit dem Impfen des Vakzins des britisch-schwedischen Unternehmens. Drei Tage später befasste sich die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) mit der Situation: Der Nutzen des Impfstoffs überwiege möglichen Risiken, so das Urteil der EMA.

In der Folge nahm das Land Berlin das Impfen mit dem Astra Zeneca-Vakzin in den Impfzentren Tegel und Tempelhof zunächst wieder auf, ausgefallene Termine wurden nachgeholt. Ende März, Anfang April folgte dann der endgültige Impfstopp für Personen unter 60 Jahre mit dem Vakzin des britisch-schwedischen Herstellers.

Schon zu Ende? Hier gibt es weitere Beiträge aus dem vorwärtsBERLIN.

Autor:in

Sebastian Thomas

Redakteur der BERLINER STIMME und des vorwärtsBERLIN