Heidemarie Fischer (l.), Vorsitzende der AG 60 plus Berlin, diskutiert mit Ferike Thom von den Berliner Jusos über Generationengerechtigkeit.SPD Berlin/Sebastian Thomas

Alt und Jung diskutieren: „Ihr müsst das lösen“

Heidemarie Fischer ist Jahrgang 1944 und in den Nachkriegswirren groß geworden. Ferike Thom hingegen ist 28 Jahre und wuchs im wiedervereinigten Deutschland auf. Was trennt diese Generationen und was verbindet sie – ein (Streit-)Gespräch.

BERLINER STIMME: Heidemarie, der deutsche Staat muss aufgrund der Pandemie viel Geld in die Hand nehmen. Manche befürchten, dass die Schulden die junge Generation überfordern könnten: Was meinst du?

Heidemarie: Ich hoffe nicht, dass die junge Generation überfordert wird. Doch momentan bleibt uns jedoch nichts anderes übrig Schulden machen. Wir müssen die Wirtschaft ankurbeln. Das wird gerade die jüngere Generation stemmen müssen, wie auch meine Generation das getan hat, als ich noch jung war. Bei uns waren es andere Umstände, für die konnten wir teilweise nichts.

Genauso wie ihr – zeigt auf Ferike – an der momentanen Situation nicht schuld seid. Nun hoffe ich, dass gerade meine Generation noch lange lebt, damit wir uns auch am Abtragen der Schulden beteiligen können.

BERLINER STIMME: Gehst du davon aus, dass die jüngere Generation mehr von der Krise profitieren wird? Immerhin werden durch das Konjunkturpaket unter anderem auch Arbeitsplätze gesichert.

Heidemarie: Die Jüngeren werden definitiv von den jetzt gemachten Schulden profitieren.

BERLINER STIMME: Ferike, siehst du das genauso?

Ferike: Ich bin ganz bei Heidemarie. Jetzt keine Schulden zu machen, wäre für meine Generation eher der falsche Weg. Wir haben bei den Jusos kürzlich eine einmalige Vermögensabgabe von Superreichen diskutiert. So wurde es nach dem Krieg auch gemacht.

In der jetzigen Situation geht es meiner Meinung nach nicht um ältere gegen jüngere Generation, sondern da ziehen wir alle an einem Strang.

BERLINER STIMME: Führen die neuen Schulden dann eher zu einem Konflikt zwischen Arm und Reich? Irgendwann müsste der Staat die Schulden abbauen. Dies könnte er durch höhere Steuern erreichen und indem er Sozialleistungen kürzt.

Heidemarie: Das glaube ich nicht. Ich würde mir wünschen, dass der Staat mehr Gesetze verabschiedet, die den Spekulanten das Handwerk legt. Diese Personengruppe schädigt den Staat am meisten. Eine weitere sind Steuersünder. An dieser Stelle finde ich Norbert Walter-Borjans und seine Aktion vor acht Jahren klasse, als er eine sogenannte Steuersünder-CD erwarb.

Diesen Leuten muss der Kampf angesagt werden. Wir dürfen da und ihr übrigens auch – zeigt wieder auf Ferike – nicht lockerlassen. Gemeinsam schaffen wir das. Es kann einfach nicht sein, dass einige wenige sich grauenhaft bereichern und manche Kommunen nicht einmal das Geld haben, um das Nötigste zu finanzieren. Das ist ein himmelschreiendes Unrecht.

Ferike: Das sehe ich etwas anders und zwar: Ich finde, dass fast alle Angelegenheiten im Leben eine Frage von Arm und Reich sind und damit eine Frage von Umverteilung. Das sieht man auch momentan in der Pandemie: Alle sind betroffen, doch ärmere Menschen noch mehr als andere.

Das zeigt sich schon am Umgang mit der Ausgangssperre: Wenn ich eine größere Wohnung besitze, in der sich die Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Weg gehen können, komme ich durch einen Lockdown besser durch. Wenn jedes meiner Kinder ein eigenes Kinderzimmer hat plus ein eigenes mobiles Endgerät, dann klappt auch der Unterricht zuhause besser.

Oder wenn ich einen sicheren Job, einen unbefristeten Arbeitsvertrag habe, komme ich durch eine Wirtschaftskrise besser durch als wenn ich einen 450-Euro-Job oder mehrere Tätigkeiten in der Gastronomie habe. Daher denke ich die allermeisten Fragen sind Fragen von Arm oder Reich.

BERLINER STIMME: In der Vergangenheit wurde viel geflogen und gefahren – jetzt soll das auf einmal eingeschränkt werden. Heidemarie, wird die jüngere Generation mal für dieses Verhalten der Älteren geradestehen müssen?

Heidemarie: Die Jüngeren werden das erben. Jedoch tragen sie ihrerseits auch nicht dazu bei diese Sünden abzubauen. Sie machen sich ebenso überhaupt keine Gedanken. Das zeigt schon das aktuelle Beispiel von Reiserückkehrerinnen und Rückkehrern aus Mallorca. Es sind eben nicht nur wir Älteren, die Klimasünden begehen, sondern auch die Jüngeren.

Doch wir müssen uns alle gemeinsam Gedanken machen. Das ist übrigens eine Sache, die mich bei „Fridays for Future“ stört: Sie selbst rufen zu mehr Klimaschutz auf, doch fangen an erster Stelle nicht bei sich selber an. Die Anhängerinnen und Anhänger dieser Bewegung könnten doch einmal mit ihren Eltern diskutieren.

So zum Beispiel darüber, ob jeder Weg mit dem Auto gefahren werden muss oder nicht doch das Fahrrad ausreicht? Oder muss denn jedes Jahr das Urlaubsziel eine Flugreise entfernt sein? Reicht als Urlaubsziel nicht ein Ort in Deutschland oder Europa, wo man mit dem Zug hinfahren kann? Kurzum, immer auf die Wissenschaft und die Politik zu schimpfen ist mir ehrlich gesagt zu einseitig. Da würde ich mir noch mehr Eigeninitiative wünschen.

BERLINER STIMME: Ferike, die Umweltbewegung „Fridays for Future“ fordert die große Politik heraus und möchte, dass Gesetze verabschiedet werden, die zum Klima- und Umweltschutz beitragen. Nun sagt Heidemarie, dass es auch auf das Verhalten des Einzelnen ankommt. Wie bewertest du die Klimabewegung?

Ferike: Ich finde „Fridays for Future“ zuallererst total beeindruckend. Fast unabhängig vom Thema ist es toll, wie viel Aufmerksamkeit Schülerinnen und Schüler für die Lösung einer bestimmten Problematik bekommen, die ihnen wichtig ist und wie konsequent sie das auch durchziehen. Tatsächlich müsste meiner Meinung nach Politik und Wirtschaft noch mehr herausgefordert werden.

Die individuellen Entscheidungen sind auf jeden Fall enorm wichtig, doch ich und die Jusos sind ganz klar dafür, dass es einen wirklichen Systemwechsel geben muss. Ansonsten funktioniert das nicht, denn in unserem derzeitigen Wirtschaftssystem haben Profite immer Vorrang und eben nicht eine intakte Umwelt.

Heidemarie: Die Macht der Verbraucher ist aber nicht zu unterschätzen. Erinnere dich mal an die Ölplattform Brent Spar (Im Frühjahr 1995 kämpften Greenpeace-Anhängerinnen und -Anhänger gegen die geplante Versenkung der Plattform in der Nordsee; Anm. d. Red.). Der Öl-Konzern Shell wollte keine Verantwortung übernehmen.

Da haben viele Autofahrerinnen und Autofahrer nicht mehr bei Shell getankt. Selbst mein Mann hat ab diesem Zeitpunkt nicht mehr bei dort getankt und tut es bis heute nicht. Es hat in dieser Zeit gar nicht lange gedauert, dann gab der Öl-Konzern auf und nahm von diesem Vorhaben Abstand. Wenn sich also die Leute zusammenschließen haben sie schon Macht.

Ihr – zeigt wieder auf Ferike – seid irgendwann die Verbraucherinnen und Verbraucher, auf die die Wirtschaft setzt. Nicht so sehr auf uns, denn die Werbung wird überwiegend von jüngeren Menschen dominiert. Doch wenn ihr gewisse Dinge nicht kauft wird die Wirtschaft zu einem gewissen Teil in die Knie gezwungen.

Jungsozialistin Ferike Thom (r.) sprach mit Heidemarie Fischer über Generationengerechtigkeit.SPD Berlin/Sebastian Thomas
„Jetzt keine Schulden zu machen, wäre für meine Generation eher der falsche Weg“ – Berliner Jungsozialistin Ferike Thom

Ferike: Auf jeden Fall haben Verbraucherinnen und Verbraucher eine gewisse Macht. Doch nehmen wir mal das Thema Reisen. Ich wollte diesen Sommer nach Mailand. Das Zugticket von Berlin nach Mailand kostet 200 Euro, hingegen müsste ich für eine Flugreise 20 Euro hinlegen. Da kann ich Verbraucherinnen und Verbraucher auch verstehen.

Es ist eben auch eine privilegierte Position sich ein teures Ticket zu leisten. An dieser Stelle ist die Politik gefragt.

Heidemarie: Da gebe ich dir recht. Da müsste man das Flugbenzin teurer machen, dann würde sich das schon ändern mit den Flügen. Teilweise sind die nämlich billiger sind als Taxifahren.

Ferike: Ja genau, da kostet der Flug nach Mailand genauso viel wie das Taxi, und das geht nicht.

Heidemarie: Da habt auch nicht ihr Schuld, sondern da muss der Staat aktiv werden. Da müssen sich die Gesetze ändern. Sind wir uns völlig einig.

Ferike: Vielleicht noch ein Gedanke zum Thema, dass die ältere Generation anscheinend nicht so nachhaltig konsumiert, wie manche umweltbewusste Jüngere. Das würde ich sehr differenziert betrachten. Wenn ich jetzt mein Leben mit dem meiner Eltern und Großeltern vergleiche, dann fahren sie zwar Auto oder sie fliegen.

Ich hingegen mache das vielleicht gerade nicht. Wenn ich mir jedoch die komplette Lebensspanne meiner Eltern anschaue, genauer als sie in meinem Alter waren, sind sie deutlich weniger geflogen, haben bedeutend kleinere Autos und weniger neue Klamotten gekauft. Da muss ich mir dann auch als junge Person nichts darauf einbilden, wenn ich sage: Ich esse jetzt kein Fleisch oder ich fahre jetzt mal mit dem Zug oder dem Fahrrad.

Da brauche ich mir nicht einreden, dass ich so viel umweltfreundlicher konsumiere. Das ist eine Frage des Wohlstands und die heutige Generation hat einen viel höheren Lebensstandard als die Eltern- oder Großeltern-Generation. Ich finde das ist gewachsen.

Heidemarie: Heute leben die meisten Menschen gut. Nicht alle, es gibt auch jede Menge Altersarmut. Doch als ich jung war erinnere ich mich: Auch wir hatten heiße Sommer. Was haben wir gemacht, damit die Butter nicht spazieren lief? Wir haben sie in das Ofenrohr getan, weil wir im Sommer natürlich nicht geheizt haben.

Im Winter hingegen haben wir die Kohle aus dem Keller in den vierten Stock geschleppt – ohne Fahrstuhl. Heute bemühe ich mich auch: Ich trenne Müll, laufe mit meinem Beutelchen einkaufen, nach Möglichkeit fahre ich mit dem öffentlichen Nahverkehr. Mein Mann und ich überlegen uns schon, wozu wir das Auto nehmen und wir versuchen auch Energie zu sparen. Kurzum, überall fragen wir uns, wo wir etwas für den Erhalt der Umwelt tun können.

Ferike: Ich denke, da sind wir wieder bei Arm und Reich. Sicher, Klimaschutz ist auch eine globale Frage. Doch wer trägt wirklich zur Klimaerwärmung bei? Das sind die Menschen in den Industriestaaten. Im Durchschnitt steht da mehr Einkommen zur Verfügung und es wird mehr verbraucht und dadurch wird auch mehr die Umwelt geschädigt.

Ich glaube, dass ist die Diskussion, die man führen muss und weniger das Beschuldigen von älteren Menschen, die beispielsweise nicht vegetarisch essen. Es gibt eben genug Sachen, die ältere Menschen schon immer umweltfreundlicher gemacht haben, wie eben das Einkaufen mit einem Netz. So ist es ganz normal, dass man irgendwie mit einem Netz oder einem Beutel losgeht.

Heidemarie: Ich gebe zu, seitdem es Plastiktüten gibt, nutze ich sie auch zum Einkaufen. Doch ich sammle sie und nutze sie mehrfach. Beim Thema Lebensmittel fällt mir noch eine Sache ein: Fleisch gab es damals nur sonntags.

Ferike: Genau und heute ist es irgendwie so ein freiwilliger Verzicht, man fühlt sich so umweltbewusst und früher war es einfach normal. Aber man hat es ja nicht auf Instagram gepostet.

BERLINER STIMME: Das sind alles wichtige und richtige Einzelmaßnahmen. Doch Ferike, du hast anfangs erwähnt, dass die Berliner Jusos in diesem Zusammenhang für einen Systemwechsel plädieren. Nun sagte die Keks-Erbin Verena Bahlsen im vergangenen Jahr auf der OMR (Veranstaltung für digitales Marketing in Hamburg; Anm. d. Red.), sie sei Kapitalistin und würde gerne durch ressourcenschonendes Wirtschaften Geld verdienen. Was meinst du: Funktioniert grüner Kapitalismus?

Ferike: Ganz klar nein, denn ich glaube im Kapitalismus wird es immer um Profite gehen. Niemals wird die Priorität auf einer guten Umwelt oder guter Arbeit oder guten Lebensbedingungen für alle liegen. Das sind einfach die falschen Anreize. Wenn man im Kapitalismus verbleibt, wird man das auch nicht auflösen können. Man kann da sicher viel Schadensbegrenzung betreiben, wenn man beispielsweise eine CO2-Steuer einführt.

Es ist aber nur Schadensbegrenzung. Ich glaube, wenn wir wirklich in einer Gesellschaft leben möchten, in der wir unsere Umwelt nicht nur nicht so sehr schädigen, sondern wirklich erhalten, kommen wir mit diesem Profit-Gedanken nicht weiter. Im Kapitalismus wird man immer zu dem Punkt kommen, an dem man die Umwelt und die Menschen ausbeutet.

Heidemarie: Das war leider schon immer so. Das ist leider eines der schwierigsten Probleme, die ihr lösen müsst, nämlich wie man es schafft, dass man auf der einen Seite den Menschen Wohlstand bringt, und auf der anderen Seite Umwelt und Nachhaltigkeit unter einen Hut bringt. Das wird sicher eines Tages kommen müssen, weil die Ressourcen endlich sind.

Heidemarie Fischer, Vorsitzende der AG 60plus, sprach mit Ferike Thom auch über "Fridays for Future".
„Die Jüngeren werden die Umweltsünder der Älteren erben. Jedoch tragen sie ihrerseits auch nicht dazu bei, diese abzubauen.“ Berliner Vorsitzende der AG 60plus, Heidemarie Fischer.

Ihr werdet es noch erleben. Das Wasser wird knapp. Die Bevölkerung wird weiterwachsen und irgendwo und von irgendwas müssen alle leben. Man muss etwas anbauen. Das wird das größte Problem: Dass diese Erde überleben kann mit den Ressourcen, die hier möglich sind und das bei steigendem Wachstum der Bevölkerung und Wohlstand.

Mir fällt es auch manchmal schwer, den ärmeren Ländern vorzuschreiben, was sie alles nicht dürfen und wo sie nachhaltig wirtschaften müssen. Das ist alles nicht ganz einfach.

Ferike: Ich sehe das ähnlich. Mich macht es auch wütend, wenn ich auf einem Wirtschaftsforum höre, das China den größten Ausstoß von CO2-Emissionen hat. Mal pro Kopf geschaut relativiert sich das. Die Volksrepublik ist einfach ein riesengroßes Land. Ich kann es niemandem verwehren, wenn jemand in dem gleichen Wohlstand leben will wie ich.

Hingegen müssen sich die Industrie-, die reichen Länder vor allem damit beschäftigen, wie sie ihren Lebensstil verändern können und zwar in der kompletten Gesellschaft. Klar kann man aufstrebenden Ländern helfen, dass sie gleich in umweltschonende Technologien investieren und sie beispielsweise nicht den Umweg über umweltschädliche Energiegewinnung machen. Aber vorschreiben und damit den Wachstum ihres Wohlstands bremsen, dürfen wir in Industrieländern nicht machen. Auf keinen Fall.

Heidemarie: Das Problem ist natürlich: Ich muss sagen die Jusos retten die Welt und später die Vorstände der Dax-Unternehmen. Wenn man jung ist sagt man alles, was falsch läuft und wie man es besser machen kann. Wenn man dann berufstätig ist, sieht es hingegen anders aus. Aber das eigentliche Problem, dass ihr stemmen und lösen müsst – zeigt wieder auf Ferike -, ist, wie ihr mit Nachhaltigkeit, Wachstum und Klimaschutz umgeht.

BERLINER STIMME: Heidemarie, wenn du vom Lösen des Problems sprichst zeigst du auf Ferike. Das ist quasi eine gute Überleitung auf unseren nächsten Punkt in diesem Gespräch. Jüngere versuchen in höhere Positionen zu gelangen, wo sie wichtige Entscheidungen treffen können. Vielfach streben sie in den Bundestag, ein prominentes Beispiel wäre Kevin. Da könnte man doch einfach sagen: Reicht ja jetzt an jungen Leuten, oder?

Heidemarie: Nein, das reicht natürlich nicht. Man muss den Jüngeren natürlich auch die Möglichkeit geben, Dinge umzusetzen. Es genügt natürlich nicht, wenn du sie auf die letzte Reihe setzt und ihnen sagt: Nun warte mal, mach erst mal deinen Marsch durch die Instanzen und komm in zehn Jahren wieder.

Dann können wir mal drüber reden, ob du vielleicht mitentscheiden kannst. Das geht so nicht, man muss sie auch machen lassen. Mir gefällt, dass Kevin angetreten ist. Ich hatte mir gewünscht, dass er antritt, auch weil mir seine Sprache gefällt. Sie ist nicht so akademisch. Das ist natürlich auch mal ein Zeichen an die jüngere Generation.

BERLINER STIMME: „Fridays for Future“ und auch andere Bewegungen wollen Druck von der Straße machen und die Politik soll sich dann darum kümmern. Den Weg in eine Partei scheuen junge Menschen. Heidemarie, für dich war es ganz normal in eine Partei einzutreten und dort den langen Marsch durch die Instanzen zu gehen. Doch mal aus heutiger Sicht gefragt: Sind Parteien zu starr?

Heidemarie: Ein ganz klares Ja, sie sind zu starr. Staat und Parteien müssten sich anders bewegen. Aber nicht in jedweder Hinsicht. Die SPD ist anders als die Grünen und auch eine andere Partei als die CDU. Bei uns wird sicher immer eine gewisse Tradition eine Rolle spielen. Wir müssen nur schauen, dass wir flexibel genug sind, uns der neuen Zeit besser anzupassen.

Ferike: Ich werde das öfter gefragt, warum nicht mehr junge Leute in Parteien eintreten. Mir fällt es natürlich ein bisschen schwer, dass zu beantworten, weil ich als junger Mensch in eine Partei gegangen bin. Mich hat es nicht abgeschreckt. Hingegen ist die Ochsentour ein richtiges Problem. Ich bin jetzt seit zwei Jahren im SPD-Landesvorstand.

Bevor ich mich dafür aufstellen ließ, habe ich Vorgespräche in meinem Kreisverband, der SPD Pankow, geführt. Da hat mir jemand zu mir gesagt: „Boah Ferike, ich finde es zu früh, dass du da kandidierst.“ Zu dem Zeitpunkt war ich seit sechs Jahren in der SPD, seit acht Jahren bei den Jusos.

Ich war 26 und mir dann zu sagen, da sei es zu früh, um für einen Sitz im Landesvorstand zu kandidieren, verstehe ich überhaupt nicht. Klar, es ist auch schon eine wichtige Aufgabe, aber es ist nicht so, dass sich als Kanzlerin kandidieren wollte. Das ist aber ein Problem, wenn man jungen Leuten vermittelt: Du musst dir erst mal zehn Jahre irgendwas machen, bevor du irgendwo mitreden darfst.

Das ist natürlich tödlich. Es ist auch eine Frage von Repräsentanz. Junge Leute und gerade auch junge Frauen kommen ja in die SPD-Abteilungen. Wenn du dann da sitzt und du bist die einzige junge Frau, dann hast du nicht das Gefühl, dass das dein Platz ist. Ich glaube, das müssen wir ändern, an der Basis, aber auch bei den Leuten, die irgendwie in den Vorständen oder in den Parlamenten sitzen.

Heidemarie: Jüngere halte ich für extrem wichtig, weil sie es sind, welche die Zukunft der Partei weitertragen. Ein Problem haben wir, ein großes sogar. Wir müssen diesen Übergang schaffen, also auf der einen Seite dürfen wir die Alten nicht vernachlässigen und auf der anderen müssen wir die Jüngeren fördern.

Ferike: Wer bei uns neben Jüngeren auch unterrepräsentiert ist, sind Leute, die noch nicht so lange dabei sind. Mit der Zeit wird man ja auch betriebsblind. Es ist aber auf der anderen Seite auch ganz toll, wenn man viele Leute in der SPD hat, die Erfahrung mitbringen. Doch da ist keine Durchmischung und sie fehlt gerade in den Funktionen, also in den Vorständen und auch in den Parlamenten.

Da sind ganz oft Leute dabei, die das schon ewig machen. Man kann doch nicht 20 oder 30 Jahre lang ein und denselben Posten besetzen und damit auch jeden frischen Wind verhindern. Das geht überhaupt nicht. Da muss sich die SPD auch öffnen. Deswegen bin ich dafür die Amtszeit zu begrenzen, sowohl in der SPD als auch in Parlamenten.

Es ist ein großes Privileg und ein großes Vertrauen, wenn deine Partei dich in den Bundestag oder ins Abgeordnetenhaus schickt. Aber man hat dadurch als Abgeordnete nicht den Anspruch, für immer seinen Lebensunterhalt mit diesem Job verdienen.

Heidemarie: Da sind selbst die Grünen von abgegangen. Man müsste überlegen, wie man das begrenzen kann. Deswegen finde ich es gut, dass Dilek sagt, sie kandidiert für beides nicht mehr. Sie ist jetzt immerhin 20 Jahre im Parlament und lange Gesundheitssenatorin. Ich finde das ganz vernünftig, dass man nach dieser langen Zeit jemand anders ranlässt.

Sie ist seit 20 Jahren dabei und deshalb die Zeit danach versorgt. Apropos versorgt, das sollte man nicht kleinreden. Jemand, der so viel Zeit und Kraft in die Politik gesteckt hat und wenig Zeit hatte, etwas anderes zu machen, dem sollte man auch die Möglichkeit geben, dass er oder sie hinterher anständig versorgt wird.

Das ist nämlich nicht ganz einfach: Wenn du deinen Job im Parlament gut machst, dann hast du wenig Zeit für einen Job. Vielleicht müssen Möglichkeiten geschaffen werden, dass die das Geld für eine richtig gute Altersversorgung nehmen. Aber wenn du meinetwegen zehn Jahre im Parlament gewesen bist und willst anschließend wieder einen Job haben, ist das nicht immer einfach.

Ferike: Man könnte sich beispielsweise ein Übergangsgeld oder ähnliches überlegen. Ich bin total froh, dass das Abgeordnetenhaus jetzt auch mehr Geld zahlt. Das denke ich übrigens auch beim Bundestag. Wenn wir da jemanden rein wählen, und er wird vom Staat bezahlt, dann ist das wirklich gutes Geld.

Wohlgemerkt, aus gutem Grund, nämlich, dass die Leute nicht mehr nebenbei arbeiten sollen. Das geht überhaupt nicht da noch großartig Nebenjobs zu machen. Gar nicht so sehr wegen dem Geld, sondern wegen der Zeit, die durch diese Nebentätigkeit verloren geht und logischerweise für die Abgeordnetentätigkeit fehlt.

Heidemarie: Das beste Beispiel ist ja Philipp Amthor.

Ferike: Amthor finde ich inhaltlich ganz schlimm. Aber ich muss anerkennen, dass es die Union gewesen ist, die jemanden in meinem Alter in den Bundestag geschickt hat. Die SPD hat das nicht hingekriegt. Und die CDU/CSU war es ja auch, welche die erste weibliche Bundeskanzlerin gestellt hat.

Und die SPD? Unsere Partei hat es geschafft nach 150 Jahren die allererste Parteivorsitzende nach einem Jahr zu vergraulen. Klar, wir sind die Progressiven, aber wenn es darum geht, das praktisch umzusetzen, muss ich sagen: Das scheitert – aber richtig. Gerade wenn ich mir die Abgeordnetenhausfraktion anschaue, da ist keine einzige Person im Juso-Alter dabei. Das finde ich krass. So klein ist die Fraktion jetzt auch nicht, dass da nicht mal mehr eine einzige Person in unserem Alter dabei ist.

BERLINER STIMME: Die Älteren kleben also demnach an ihren Stühlen und dadurch können die Jüngeren nicht nachrutschen. Nun sind die Jüngeren nicht nur in den Parlamenten unterrepräsentiert, sondern auch bei der Wahlbeteiligung. Ferike, hat die Politik ein Glaubwürdigkeitsproblem?

Ferike: Das würde ich schon sagen. Du hast eben niemanden, der dich repräsentiert. Das ist im Übrigen nicht nur bei jungen Menschen ein Problem. Es ist genauso bei Frauen und bei Menschen mit Migrationshintergrund ein Problem. Wenn die nicht sehen, dass da Leute sitzen wie sie, ist es natürlich schwieriger zu glauben, dass diese Leute sich dann für ihre Interessen einsetzen.

BERLINER STIMME: Heidemarie, Kevin hat mal von Jugenddiskriminierung gesprochen. Die Jusos haben daraufhin den Hashtag diese jungen Leute kreiert. Liegt es vielleicht auch daran, dass junge Menschen sich scheuen, sich politisch zu engagieren, gar politische Ämter zu ergreifen, weil sie diskriminiert werden?

Heidemarie: Vielleicht liegt es daran. Fragen wir mal Iris Spranger. Sie hat ja immer recht flott mit ihren Haaren ausgesehen. Da war sie schon Mitglied des Abgeordnetenhauses und ich glaube sogar Staatssekretärin. Dort wurde sie fälschlicherweise als Sekretärin vom Senator gehalten. Das geht auch anderen so mit der Diskriminierung.

Junge Leute sollten in solchen Situationen aufstehen und sagen, dass sie Abgeordnete, Abgeordneter sind. Sie müssen vielleicht sogar wie Frauen ein bisschen mehr arbeiten und mehr auf sich aufmerksam machen.

Ferike: Das ist aber auch wirklich das Problem: Wie Frauen müssen junge Menschen auch 150 Prozent geben, um das gleiche Lob zu bekommen. Dafür musst du noch nicht mal im Parlament angekommen sein, sondern es geht ja auch schon davor los. Wenn ich mir überlege, was Kevin oder Annika in Interviews gefragt werden oder wie die Presse auf sie reagiert.

Kevin wird dann in irgendeinem Interview gefragt, ob er in einer WG wohnt und hat so natürlich weniger Zeit, um über politische Inhalte zu sprechen. Oder wenn Annika auf dem Bundesparteitag gegen die Große Koalition spricht. Sie hält eine fantastische Rede, bekommt mehr Applaus als Martin Schulz und was twittert ein Chefredakteur?

„Aufgeregtes Mädchen bekommt mehr Applaus als Martin Schulz.“ Wenn sie jetzt ein 50-jähriger Mann gewesen wäre, hätte dieser Chefredakteur vielleicht etwas über den Inhalt dieser Rede geschrieben. Natürlich, wenn man nicht über deine Inhalte schreibt, dann ist das auch viel schwieriger nach außen und nach innen, sich einen Namen als Politikerin, als Politiker zu machen.

Und weil ich erst von jungen Menschen und Repräsentanz sprach: Annika hatte sich ja auch auf die Europa-Kandidatur beworben. Ich weiß, was das mit mir und mit anderen jungen Frauen gemacht hat. Sie hat es am Ende zwar nicht gewonnen, aber einfach zu sehen: Da steht jemand, der ist so wie ich und scheitert zwar, aber immerhin nur ganz knapp.

Das zeigt mir: Das ist auch für mich im Bereich des Möglichen. Ich merke, was das mit mir macht, und ich kann deswegen auch nur erahnen, was das bei Frauen oder Menschen mit Migrationshintergrund auslöst. Es ist etwas unglaublich „Empowerndes“.

Heidemarie: Bei Gaby Bischoff muss man dazu sagen, dass sie schon lange vorher für Brüssel gearbeitet hat und auch lange Zeit für den Deutschen Gewerkschaftsbund tätig war. Gaby war auch eine gute Kandidatin und ist jetzt eine gute Abgeordnete.

Ferike: Keine Frage, Gaby macht einen tollen Job als Abgeordnete und Erfahrung ist wichtig. Jahre der Berufserfahrung in Brüssel helfen dir natürlich, wenn du Abgeordneter werden willst, das ist gar nicht mein Punkt. Würde man aber nur auf Erfahrung achten, macht man von Vornherein auch klar: Eine Jüngere, ein Jüngerer kann niemals so viel Erfahrung haben. Dann schließt man automatisch junge Leute aus.

Erfahrung ist wichtig, man spricht ja ab einem bestimmten Alter auch von Lebenserfahrung. Jedoch ist die Perspektive eben auch wichtig. Selbst wenn man sich für junge Menschen einsetzen will, dann kann das natürlich ehrliches Interesse und aus Überzeugung sein. Doch man kann nie die Perspektiven haben, wie ich sie beispielsweise habe, einfach weil ich zu dieser Gruppe gehöre.

Bei Männern ist es ja ähnlich. Männer können auch Feministen sein und sich für Frauenrechte ehrlich einsetzen wollen, aber die Perspektive einer Frau können sie einfach nicht haben. Wir wollen ja auch nicht, dass Männer Politik für uns Frauen machen, sondern wir wollen sie auch selber machen.

Das Gleiche, würde ich sagen, ist bei jungen Leuten der Fall: Toll, wenn sich ältere Menschen auch für unsere Interessen einsetzen. Aber wir selbst können das vielleicht doch nochmal ein Stück weit besser. Deswegen möchte ich auch, dass da junge Leute selber am Drücker sitzen. Wir brauchen einfach immer die Mischung. Eine andere Sache sind die Wahlkreise: Es kann nicht sein, dass Frauen und junge Menschen immer nur die unsicheren Wahlkreise abkriegen.

Heidemarie: Was ist denn heutzutage ein sicherer Wahlkreis? Bei 16 Prozent in Berlin kann ich dir sagen, da gewinnst du gar keinen Wahlkreis.

Ferike: Sicher, aber es gibt schon ein paar, die kann man auf keinen Fall gewinnen und es gibt welche, die kann man gewinnen. Alle SPD-Landeslisten für den Bundestag sind nach Reißverschluß-Verfahren, und trotzdem ist unsere Fraktion nicht fifty-fifty. Der Grund ist: Die Wahlkreise, die man noch direkt gewinnen kann, gehen an die Männer und nicht an die Frauen. Da hilft auch die Liste nichts.

BERLINER STIMME: Jetzt schlagen wir einen kleinen Bogen. Zu Anfang beim Thema Geld habt ihr gesagt ist es eher eine Sache von Arm und Reich. Bei Umwelt und Klima ist es eine Systemfrage und es kommt auf den Einzelnen an. Dann hatten wir bei Politik, dass Mandatsträgerinnen und Mandatsträger nicht mehr die die Sprache derer benutzen, die sie eigentlich vertreten wollen. Wie können die Generationen besser zueinander finden?

Ferike: Wenn wir über politischen Austausch reden sind Parteien tatsächlich ein sehr guter Weg. Als ich als Studentin nach Berlin gezogen bin, hatte ich eigentlich nur noch mit Leuten zu tun, die genauso alt waren wie ich. Hingegen erlebte ich den Austausch zwischen Menschen verschiedenen Alters nur in der Partei.

Das unterscheidet uns wahrscheinlich auch sehr von anderen Formen sich politisch einzubringen, wie Demonstrationen. „Fridays for Future“ ist sehr homogen, was das Alter anbelangt. Ich glaube, da haben Parteien auch die Aufgabe, nicht nur verschiedene Themen und Positionen gegeneinander abzustimmen und zu vereinbaren, sondern im besten Fall verschiedene Gruppen, Personen jeden Alters, aber auch Männer, Frauen, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, Menschen mit und ohne akademischer Ausbildung zusammenzubringen und da den Austausch herzustellen.

Heidemarie: Das Beste wäre natürlich, wenn ihr jungen Menschen uns Älteren da Hilfe angedeihen lassen würdet. Ein aktuelles Beispiel ist die Digitalisierung. Ich habe zum Glück meine Tochter. Sie erklärt mir viele Dinge, notfalls üben wir gemeinsam. Jüngere müssen lernen, uns zu helfen, aber auch ein bisschen Geduld haben.

Die Frage ist, wie wir immer mehr Ältere ans Digitale gewöhnen können. Das probieren wir. Wir haben unseren Landesvorstand umgestellt, die Post weitgehend abgeschafft. Jetzt geht an alle, bis auf zwei Genossen, alles per Mail raus. Aber es gibt auch Bereiche, da haben ältere Genossinnen und Genossen Schwierigkeiten, zum Beispiel Video- und Telefonkonferenzen.

Ich habe beim Landesvorstand probiert eine Telko durchzuführen, weil klingt ja einfach, ist ja wie telefonieren. Am Ende waren von 25 lediglich 14 in der Konferenz. Das war nicht toll. Wenn nur bisschen was über die Hälfte da ist kann ich nicht alles besprechen. Videokonferenzen haben sie generell abgelehnt.

Dann habe ich es geschafft im Rathaus Charlottenburg eine Präsenzveranstaltung zu organisieren. Ich hatte noch nie so viel freudige Zusagen. Ältere haben Schwierigkeiten und brauchen oft noch mehr dieses Persönliche, also diesen angesprochenen Übergang. So schnell können wir nicht mit der Digitalisierung zurechtkommen.

Klar, wir bestellen online, buchen alles Mögliche. Für viele aus der älteren Generation geht das schon. Da möchte ich, dass ihr Druck ausübt. Es kann nicht sein, dass wir immer von den Menschen verlangen, sie sollen sich digital bewegen und dann fährst du von Berlin nach Potsdam und hast kurz vor dem Ziel in der S-Bahn kein Netz.

Das kann es wohl nicht sein. Ich wünsche mir dann 5G an jeder Milchkanne. Möglichst nicht ich erst dann, wenn ich die Wurzeln von unten sehe. Es nützt nichts, wenn man sagt, dass sich die Älteren digital bewegen sollen, sie jedoch keine Möglichkeit dazu haben. Sagen wir mal, du sitzt in der Uckermark.

Was machst du denn da? Da würdest du gerne etwas digital machen? Würdest gerne online bestellen? Wenn du da eine schlechte Datenübertragung hast, dann ist das schon schwierig. Nicht so in Schweden. Da ruft mich meine Tochter mitten aus dem Wald in Schweden an und ich wundere mich. Da fragt sie wieso, wir haben hier mitten im finsteren Wald Empfang.

Ferike: Das finde ich total spannend, weil ich auch bei mir selber merke, dass Geduld nicht so meine Stärke ist. Ich bin mit dem Internet anders aufgewachsen als meine Oma zum Beispiel und sage trotzdem, das weiß man doch, das kann man doch. Natürlich ist es nicht so. Ich finde das gerade ganz spannend, wie sich meine Abteilung digitalisiert.

Weil ich glaube, dass Digitalisierung auch bei der Parteiarbeit für ganz viele ältere Genossinnen und Genossen auch eine totale Bereicherung wäre. In meiner Abteilung haben wir zum Beispiel ein, zwei ältere Damen, die im Winter nicht so gerne kommen, weil der Weg zu unserem Sitzungsort so uneben und zu dunkel ist.

Aber jetzt, wenn die Möglichkeit besteht, dass man sich zwar in Präsenz trifft, aber man sich das Ganze auch von zuhause anhören kann, dann könnten sie vielleicht teilnehmen und so können sie es aktuell gar nicht. Meine Abteilungsvorsitzende ist da auch super engagiert und tourt wirklich von Haus zu Haus.

Sie setzt sich da hin mit unseren Genossinnen und zeigt denen, wie das alles funktioniert. Ich glaube, das könnte ganz, ganz viele Vorteile haben.

Heidemarie: Das sollte die SPD sowieso mal machen. Da müsste man hier mal den Erika-Heß-Saal umgestalten, sodass man beides nutzen kann: Präsenz und auch das Zuschalten von zuhause. Die Partei muss auch die Formen ihrer Parteiarbeit diesbezüglich ändern.

BERLINER STIMME: Zum Schluss würde ich euch bitten, einmal folgende Sätze zu beenden. Ferike, du fängst an: Altwerden bedeutet…

Ferike: Altwerden bedeutet ein Perspektivenwechsel, auch weil man mehr Perspektiven dazu gewinnt, aber manche auch verliert.

BERLINER STIMME: Heidemarie, für dich habe ich den Satz Jungsein bedeutet…

Heidemarie: Eine aufregende, wunderbar spannende Zeit zu erleben, mit allen Problemen und Schwierigkeiten, die man so hat. Genauso lernen sich auszudrücken, ernst genommen zu werden und als junger Mensch nicht 20 Jahre weiter denken, wenn sich die Perspektiven ändern.

BERLINER STIMME: Heidemarie, Ferike, ich danke euch für das Gespräch.

Schon zu Ende? Hier geht es weiter mit interessanten Beiträgen aus der BERLINER STIMME

Autor:in

Sebastian Thomas

Redakteur der BERLINER STIMME und des vorwärtsBERLIN