Peter Maaß (l.) und Sinem Taşan-Funke, die Doppelspitze der Jusos BerlinSPD Berlin/Sebastian Thomas

Nullrunde bei Rente: Führungsduo der Berliner Jusos nennen Vorstoß des JU-Chefs schäbig

Die Corona-Krise ist eine wirtschaftliche Herausforderung. Nun will SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil den Rentnerinnen und Rentnern auch im kommenden Jahr Geld zusichern. Das kritisiert JU-Chef Tilman Kuban und fordert eine Nullrunde. Die Doppelspitze der Jusos Berlin nennt diesen Vorstoß schäbig.

In der Corona-Krise nimmt der Staat neue Schulden auf. Nun meldet sich Tilman Kuban, Chef der Jungen Union, zu Wort und fordert für 2021 eine Nullrunde für die Rentnerinnen und Rentner. In einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin „Business Insider“, sagte er: „Niemand möchte die Lebensleistung der Rentner schmälern, aber wir müssen darauf achten, dass der jungen Generation nicht ein völlig überfordertes Rentensystem vererbt wird.“

Das sei für den JU-Chef keine Solidarität, sondern gehe zulasten der jungen Generation. Den Vorstoß des 33-Jährigen kritisieren Sinem Taşan-Funke und Peter Maaß, Führungsduo der Jusos Berlin, scharf: „Die Corona-Krise auf dem Rücken der Rentnerinnen und Rentner austragen zu wollen, ist schäbig. Diese Menschen haben jahrelang hart gearbeitet und deshalb ist es nur gerecht, wenn sie dafür eine angemessen hohe Rente erhalten.“

Peter Maaß (l.) und Sinem Taşan-Funke, die Doppelspitze der Jusos BerlinSPD Berlin/Sebastian Thomas
„Die Corona-Krise auf dem Rücken der Rentnerinnen und Rentner austragen zu wollen, ist schäbig“ – Peter Maaß (l.) und Sinem Taşan-Funke, Führungsduo der Berliner Jusos

Die Junge Union solle sich lieber ernsthaft mit dem von der SPD-Chefin Saskia Esken eingebrachten Vorschlag der Vermögensabgabe auseinandersetzen, statt diese Verteilungsfrage zu einem Generationenkampf zu stilisieren, so die beiden Juso-Vorsitzenden.

Zum Thema Generationenkonflikt äußerte sich bereits Mitte September Ina Czyborra in ihrem Kommentar für die aktuelle Ausgabe der BERLINER STIMME: „Durch falsche politische Entscheidungen, wie die Schwächung des solidarischen Rentensystems, können Generationenkonflikte erst geschaffen und verschärft werden.“

Ellinor (l.) mit ihrer Mutter Ina Czyborra, stellvertretende Landesvorsitzende der SPD BerlinSPD Berlin/Sebastian Thomas
Ellinor (l.) mit ihrer Mutter Ina Czyborra, stellvertretende Landesvorsitzende der SPD Berlin

Ellinor Friederike-Trenczek, Tochter von Ina Czyborra und Mitautorin des Gastbeitrags für die BERLINER STIMME, glaubt ebenso nicht an einen Generationenkonflikt. Sie verstehe jedoch, woher diese Debatte kommt: „Sie geht von einer Ignoranz gegenüber der Probleme der jeweiligen Generation aus und fällt dabei ein Kollektivurteil über eine ganze Altersgruppe.“ Dies geschehe in beide Richtungen und sei schlicht Altersdiskriminierung.

Schon zu Ende? Hier geht es weiter mit interessanten Beiträgen aus der BERLINER STIMME

Autor:in

Sebastian Thomas

Redakteur der BERLINER STIMME und des vorwärtsBERLIN